Freitag, 10. Februar 2017

MINT Lehrerfortbildung am Gymnasium

 Seit etlichen Jahren werde ich als Dekupiersäge Experte in unterschiedlichen Medien erwähnt. Nicht zuletzt, weil ich inzwischen über zwei Jahrzehnte an Erfahrung besitze.
Seit dieser Zeit gebe ich zum Thema Holzwerken und Holztechnik meine Erfahrungen an die nächste Generation weiter.
 Über meinen Youtube-Channel wurde auch der Rektor des Franz-Stock-Gymnasium Arnsberg auf mich, bzw. mein Wissen und Können im Umgang mit der Dekupiersäge aufmerksam.


So wurde ich schon Ende November 2016 als Referent für eine MINT Lehrerfortbildung zum Thema Dekupiersäge Technik im Werkraum angeworben.
 Einen ausgiebigen Bericht über die erfolgte Lehrerfortbildung finden Sie auf der Internetseite des FSG Arnsberg.

Aber alles der Reihe nach.

Zeit genug hatte ich um ein paar anspruchsvolle Themen vorzubereiten.
Als Referendar an örtlichen Grund- und Realschulen nutzte ich auch einfachere Projekte für die 5. & 6. Klassen.
Diese Ideen und Skizzen dieser Projekte, die ich sonst spontan an den Schulen umsetzte, musste ich jedoch nun auch als Muster Vorlagen aufbereiten.

Ich sägte für jeden der 10 angemeldeten Teilnehmern dieser Fortbildung unterschiedliche Hölzer passgerecht zu.
  Neben Pappel Sperrhölzer für mathematische Holz Puzzles  gab es auch exotische Sperrhölzer als Sicht-, Fühl- und Riechprobe.
 Kiefernleimholz in 40mm Holzstärke, 18mm Buchenleimholz, Kanthölzer wurden für 3D Dekupiersäge Projekte vervollständigten das Materialangebot.
Eine Auswahl von 14 heimischen Holzarten als Dekupiersägeholz in unterschiedlichen Holzstärken zugesägt lagen auch zur Begutachtung bereit. 

Neben einer möglichen Holzauswahl für unterschiedliche Projekte stellte ich im gut ausgestatteten Werkraum des FSG Arnsberg während der Lehrerfortbildung auch unterschiedliche, mehr oder wenig anspruchsvolle Projekte vor.
 Für die jüngsten Gymnasiasten hatte ich dieses Projekt zum Bau eines ausbaufähigen Fahrzeugs präsentiert.
Wie schon erwähnt, zeigte ich auch mathematisch anspruchsvolle Puzzle Projekte.
Zwei davon sind auch in meiner Puzzle Video Playlist zu finden.

Dazu schien mir auch ein Projekt betreff Fahrzeugen mit nicht zirkularen Rädern interessant. Vor allem, da dieses Projekt auch erweiterbar ist. Dabei kann man unterschiedliche Räder berechnend entwerfen.
 Quadratische Räder sind zwar keine Herausforderung, aber man kann ja in Anlehnung der einen oder anderen Bergbahn auch Zahnräder für diese Fahrzeuge berechnen.
Was jedoch auf den ersten Blick recht einfach aussieht, kann sich doch etwas schwieriger erweisen, wenn man auch die dazu gehörenden Bahnen berechnen muss.

Ein Novum war jedoch dieses 3D Projekt.
Damit konnte sich jeder Teilnehmer in seiner Kreativität versuchen.
Das Thema Kreativität, ist meiner Meinung nach, für jeden interessant.
Ebenso das damit verbundene Vorstellungsvermögen, hier 3D Formen.
Nur wer ein gut entwickeltes Vorstellungsvermögen besitzt kann als Schüler(und Erwachsene ebenso) Projektpläne lesen und diese umsetzen.
Insofern gehört kreatives Werken auch zum Thema Technik.

Zum Thema Sicherheit wurde der Schutz vor möglichen Staubbelastungen, bzw. deren Verhinderung durch Nutzung adäquater Staubschutzmasken und Absauggeräten(Klasse M) angesprochen.

Die unterschiedlichen Dekupiersäge Arten wurden miteinander verglichen und es konnte festgestellt werden, dass bei preisgünstigen Dekupiersägen eine erschwerte Handhabung in Bezug auf die Laubsägeblatteinspannung und Nutzung auftreten.
Ebenso kann bei den günstigen Baumarkt Dekupiersägen kaum eine adäquate Spannung der Laubsägeblätter erfolgen.
 Dazu kommt, dass die meist hierfür nötigen Stift Laubsägeblätter durch die grobe Zahnung qualitativ schlechtere Sägeergebnisse erzielt werden,

Zum Thema Laubsägeblätter waren sich die Teilnehmer nach kurzen Probeschnitten einig, dass die Pégas Laubsägeblätter (siehe Artikelbeschreibung & unterschiedliche Größen) hervorragende Eigenschaften aufwiesen, nicht zuletzt wegen der Möglichkeit fluchtgerechter Sägeschnitte.

Auch wenn der Werkraum des Franz-Stock-Gymnasiums sehr gut ausgestattet ist, konnten die Teilnehmer und ich während der Fortbildung noch ein paar kleine Optimierungen in den Arbeitsprozessen erkennen.
 Zum Beispiel erleichtern die Hegner Sonderklemmen für Innenausschnitte (klick & siehe weitere Infos) enorm die Bedienerfreundlichkeit an den Hegner Dekupiersägen und ermöglichen die Laubsägeblatteinspannung mit wenigen Handgriffen an diesen hochwertigen Sägen.

Da in dem Werkraum nicht für alle Teilnehmer eine Dekupiersäge vorhanden war, nahm ich auch zwei von meinen Dekupiersägen mit.
 Eine meiner besten Dekupiersägen(dieses Modell) ließ ich daheim um eine Verwechslung mit den dort vorhandenen Dekupiersägen zu vermeiden.
Allerdings waren im Werkraum die kleineren Modelle(als neu gekaufte) vorhanden.
Dafür nahm ich meine über 20 Jahre alte Hegner Multicut 2S mit elektronischer Regelung zu der Fortbildung.
Als zweite Dekupiersäge nahm ich das Vorgängermodell dieser Dekupiersäge ohne Untergestell mit.
 Die vorher genannte Dekupiersäge ist zwar auch unter meinen Dekupiersägen zu finden,
diese blieb aber zu Hause, da sie auf einem für den Autotransport hinderlichen Untergestell festgeschraubt ist.
 Des weiteren hatte ich auch meinen roten Nass-Trockensauger zur Fortbildung mitgenommen.

Es standen nun genügende Dekupiersägen den Kursteilnehmern zur Verfügung.

Eifrig "scharrten Sie mit den Hufen" und ich konnte Ihnen anmerken, dass sie es kaum abwarten konnten, endlich loszulegen, bzw. loszusägen.

Dem entsprechend musste ich leider feststellen, dass meine angedachte Theorie meinerseits fast runtergeleiert wurde.
Dies aber auch nur, weil ich die Teilnehmer nicht länger "warten" lassen wollte.

Also widmeten wir uns der Taktik: "learning by doing"

Ab dem Moment waren die Lehrer des Franz-Stock-Gymnasiums nicht mehr zu stoppen.
Emsig beschäftigten sie sich mit den Dekupiersägen, nahmen die einzelnen Modelle in Augenschein und probierten den ersten geradlinigen Schnitt.
 Die Kurven eines Puzzles zu sägen war dann etwas zeitaufwendiger und erforderte dem entsprechend auch mehr Geduld.
 Innenausschnitte wurden an den hergestellten Werken auch am Buchenleimholz ausprobiert.
 Speziell dabei wurde auf die Sicherheit geachtet. 
 
Staubmaske und Absaugung der Holzstäube sind bei Harthölzer, wie Buche und Eiche ein Muss. Das weiß fast jeder Hobbyhandwerker.
 Aber da sind auch noch andere Hölzer, die allergene Stoffe enthalten.
Eibe wäre ein solch heimisches Holz.
 Natürlich reagiert jeder Mensch unterschiedlich auf Staubbelastungen. Besser ist es jedoch, wenn es gar nicht dazu kommen kann.

Zum Schluss wurden manche der gesägten Buchen Holzmotive mit Beize von Bondex behandelt.
Wäre mehr Zeit zur Verfügung gewesen, könnte man die Holzbehandlung auch intensiver besprechen und bewerkstelligen können.

 Die angedachte Zeit von vier Stunden verflog wie im Flug und die Begeisterung der teilnehmenden Lehrer dieser Fortbildung lies die geplante Pause in Vergessenheit geraten.

Als Fazit kann ich meinerseits berichten, dass es ein gelungener Nachmittag mit vielen neuartigen Impressionen zum Thema Werkstatt Technik war.


Ein weitergehender Bericht der Schule zu dieser Lehrerfortbildung und zum Thema MINT Bildung finden sie hier auf der Seite des FSG Arnsberg unter dem Titel: "Youtuber gestaltet Lehrerfortbildung am FSG".


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